Schwerpunktthema: Wie wir wohnen Starke regionale und strukturelle Unterschiede bei Mieten in Deutschland
Die Angebotsmieten bei erneuter Vermietung unterscheiden sich besonders zwischen Ballungsräumen und ländlichen Gebieten. In peripheren Räumen sind sie niedrig, in wachsenden Städten und in Süddeutschland hoch. Wie es in Ihrer Region aussieht, zeigt die Karte.
In Deutschland gibt es rund 58 Prozent Miethaushalte. Laut Statistischem Bundesamt ist die Miete der größte Ausgabeposten vieler Haushalte. Regional gibt es große preisliche Unterschiede. In angespannten Märkten sind die Angebotsmieten meist höher als die Bestandsmieten. Angebotsmieten bezeichnen inserierte unmöblierte Wohnungen. Bestandsmieten beziehen sich auf bestehende Mietverträge.
In den 14 größten deutschen Städten mit über 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern kosteten inserierte Wohnungen im Schnitt 13,43 Euro pro Quadratmeter (nettokalt). Im Jahr 2023 sind die Mieten bei Wiedervermietung bundesweit um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In vielen ländlichen Kreisen liegen die Angebotsmieten niedriger, haben aber auch dort zugelegt.
Bundesweit lagen die Bestandsmieten zum Erhebungsstichtag des Zensus 2022 mit 7,28 Euro je Quadratmeter knapp 2,40 Euro je Quadratmeter unter den durchschnittlichen Wiedervermietungsmieten inserierter Wohnungen im Jahr 2022 von 9,66 Euro je Quadratmeter.
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Datenbasis: | BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung; IDN ImmoDaten GmbH, microm Wohnlagen |
Geometrische Grundlage: | VG250 (Kreise), 31.12.2022 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | N. Brack, J. Nielsen, A. Schürt (BBSR) |
Open Data: | Download im .xlsx-Format (Alle Daten & Indikatoren) Name des Tabellenblatts: Deutschlandatlas_KRS1222 Indikatorname: preis_miet Beachten Sie bitte die methodischen Hinweise zu den Daten Weitere Downloads finden Sie in unserem Download-Bereich |
Deutschland hat rund 58 Prozent Miethaushalte. Ein hoher Wert im europäischen Vergleich. Im EU-Durchschnitt sind es weniger als 30 Prozent. Mieten machen den höchsten Anteil der Kosten vieler Haushalte aus. Die Höhe und Entwicklung der Wohnungsmieten sind also für viele Haushalte wesentlich. Regional sind die Miethöhen sehr unterschiedlich. Sie variieren aber auch stark in den Städten und Landkreisen nach Wohnungssegment, Ausstattung und Lage.
Die Spanne der Angebotsmieten hat 2023 spürbar zugelegt
Angebotsmieten sind durchschnittliche Mieten für 2023 inserierte unmöblierte Wohnungen, bezogen auf einen Landkreis oder eine kreisfreie Stadt. Sie werden zur Wiedervermietung bestehender Wohnungen im Internet inseriert. Berücksichtigt sind Wohnungen mit mittlerer Ausstattung in mittlerer und guter Wohnlage. Die Nettokaltmieten bei Wiedervermietung betrugen 2023 bundesweit 10,30 Euro pro Quadratmeter. Hohe Mietensteigerungen in zahlreichen Großstädten sorgten für einen Zuwachs der Mietspannen zwischen Großstädten und Landkreisen. Angebotsmieten können auf angespannten Wohnungsmärkten deutlich höher sein als Mieten in bestehenden Mietverhältnissen (Bestandsmieten). Die Wiedervermietungsmieten inserierter Wohnungen erreichten in den sieben größten Städten im Jahr 2022 im Durchschnitt rund 13,60 Euro je Quadratmeter, die Bestandsmieten 9,30 Euro je Quadratmeter. Bundesweit lagen die Bestandsmieten zum Erhebungsstichtag des Zensus 2022 mit 7,28 Euro je Quadratmeter knapp 2,40 Euro je Quadratmeter unter den durchschnittlichen Wiedervermietungsmieten im Jahr 2022 von 9,66 Euro je Quadratmeter.
Bei beiden fallen zusätzlich kalte und warme Nebenkosten an, diese stiegen insbesondere für Haushaltsenergie bis 2022 deutlich. Dadurch verschärfte sich die Belastung durch Wohnkosten zusätzlich.
Hohe Angebotsmieten in vielen Städten mit über 500.000 Menschen
Insgesamt ist der Anteil der Miethaushalte in den Städten deutlich höher als in suburbanen und insbesondere ländlichen Räumen. Dort gibt es mehr Eigenheime. Besonders hohe Angebotsmieten haben viele prosperierende Ballungszentren, das Umland der großen Städte und süddeutsche Regionen. Mit steigender Entfernung zu den Zentren nehmen sie ab. In vielen der 14 deutschen Städten mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern waren die Angebotsmieten bei Wiedervermietung sehr hoch. Sie lagen im Jahr 2023 bei durchschnittlich 13,43 Euro pro Quadratmeter. Inserierte Mietwohnungen in kleinen und mittleren kreisfreien Großstädten kosteten im Schnitt 9,59 Euro pro Quadratmeter, in Landkreisen und kleinen kreisfreien Städten 8,92 Euro pro Quadratmeter.
Geringere Angebotsmieten in ländlichen Kreisen und Städten mit Strukturproblemen
Bundesweit lagen die durchschnittlichen Angebotsmieten inserierter Wohnungen bei einem Sechstel der Kreise unter 7 Euro pro Quadratmeter. Es sind oft ländliche Gebiete mit sinkenden Bevölkerungszahlen und überdurchschnittlich hohem Wohnungsleerstand. Das betrifft fast alle Bundesländer, besonders im ostdeutschen Raum. Städte mit Strukturproblemen sind ebenfalls günstiger als im deutschen Durchschnitt, zum Beispiel im Ruhrgebiet und im Saarland.
Angebotsmieten inserierter Wohnungen nehmen 2023 zu
Die Angebotsmieten bei erneuter Vermietung erhöhten sich wieder deutlicher. 2022 lag die Steigerung der Wiedervermietungsmieten gegenüber dem Vorjahr noch bei 4 Prozent, 2023 erhöhte sich der Wert auf 6,7 Prozent. In vielen ländlichen Kreisen liegen die Steigerungsraten niedriger, haben aber auch hier zugelegt.
Deutlich mehr Haushalte betreffen aber bestehende Mietverhältnisse. Die Entwicklungen in diesem Bereich sind merklich moderater. Laut Mietenindex des Statistischen Bundesamtes stiegen die Bestandsmieten 2023 bundesweit nettokalt um 2 Prozent.
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Geometrische Grundlage: | VG250 (Kreise), 31.12.2022 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | N. Brack, J. Nielsen, A. Schürt (BBSR) |
Open Data: | Download im .xlsx-Format (Alle Daten & Indikatoren) Name des Tabellenblatts: Deutschlandatlas_KRS1222 Indikatorname: preis_miet Beachten Sie bitte die methodischen Hinweise zu den Daten Weitere Downloads finden Sie in unserem Download-Bereich |