Schwerpunktthema: Wie wir wohnen Annähernd zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer
Wohnungsleerstand betrifft insbesondere die strukturschwachen Regionen Deutschlands in Ost und West. Dabei steht ein Großteil der Wohnungen seit über einem Jahr leer.
Wohnungen werden als leer stehend bezeichnet, wenn sie weder vermietet sind noch von der Eigentümerin oder dem Eigentümer selbst bewohnt werden. Ferien- und Freizeitwohnungen fallen nicht darunter.
Mit der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 liegt erstmals seit 2011 wieder eine Vollerhebung leer stehender Wohnungen in Deutschland vor. Demnach standen 1,9 Millionen Wohnungen zum Erhebungsstichtag 15. Mai 2022 leer. Das waren 4,5 Prozent des gesamten Wohnungsbestands.
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Datenbasis: | BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung; Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Zensus 2022 – Gebäude- und Wohnungszählung |
Geometrische Grundlage: | VG250 (Kreise), 31.12.2022 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | J. Nielsen, A. Schürt (BBSR) |
Open Data: | Download im .csv-Format Indikatorname: wohn_leer |
Eine Wohnung wird als leer stehend bezeichnet, wenn sie weder vermietet noch von der Eigentümerin oder dem Eigentümer selbst bewohnt wird. Ferien- und Freizeitwohnungen fallen nicht unter diese Definition. Mit der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022 liegt erstmals seit 2011 wieder eine Vollerhebung leer stehender Wohnungen in Deutschland vor. Demnach standen 1,9 Million Wohnungen zum Erhebungsstichtag 15. Mai 2022 leer. Das waren 4,5 Prozent des gesamten Wohnungsbestands.
Hohe Leerstandsquoten in Ostdeutschland und den westdeutschen Mittelgebirgen
Insbesondere ostdeutsche Regionen, mit Ausnahme des Umlands von Berlin, sind von Wohnungsleerstand betroffen. In Ostdeutschland lag die Leerstandsquote im Durchschnitt bei 6,4 Prozent. Ohne Berlin erreichten die ostdeutschen Flächenländer im Mittel 7,7 Prozent. Auf Kreisebene fanden sich die höchsten Leerstandsquoten in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Werten zwischen 12 und 15 Prozent. In Westdeutschland dagegen betrug die Leerstandsquote im Schnitt 4 Prozent.
Allerdings haben auch Landkreise der westdeutschen Mittelgebirge, beispielsweise im Hunsrück, in der Rhön, im Fichtelgebirge, im Oberpfälzer sowie im Bayerischen Wald, ebenfalls hohe Leerstandsquoten zu verzeichnen. Diese sind mit 6 bis 8 Prozent jedoch auf niedrigerem Niveau als in einigen ostdeutschen Regionen. Dabei handelt es sich vielfach um strukturschwache Regionen.
Niedrige Leerstandsquoten in boomenden Großstädten
Die Anzahl leer stehender Wohnungen ist eng an die lokale und regionale Wohnungsmarktsituation gekoppelt. In einigen Großstädten wie Berlin, Hamburg, Köln oder München standen im Schnitt nur 2 bis 3 Prozent der Wohnungen leer.
Gründe für Leerstand sind vielfältig
Bei immerhin 38 Prozent der leer stehenden Wohnungen gaben die Eigentümerinnen und Eigentümer an, dass die Wohnungen innerhalb von 3 Monaten für einen Bezug zur Verfügung stünden und somit marktaktiv würden. Bei fast einem Viertel der leer stehenden Wohnungen waren laufende oder geplante Baumaßnahmen der Leerstandsgrund. Bei 14 Prozent der Wohnungen standen ein Verkauf oder eine künftige Selbstnutzung an.
Die Zensus-Ergebnisse zur Leerstandsdauer offenbarten aber auch verbreitet strukturelle Probleme mit Blick auf Wohnungsleerstände. So standen 55 Prozent der Wohnungen bereits ein Jahr oder länger leer.
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Datenbasis: | BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung; Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Zensus 2022 – Gebäude- und Wohnungszählung |
Geometrische Grundlage: | VG250 (Kreise), 31.12.2022 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | J. Nielsen, A. Schürt (BBSR) |
Open Data: | Download im .csv-Format Indikatorname: wohn_leer |