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Schwerpunktthema: Wie wir wohnen  Erneuerbare Heizenergien im Wohnungsneubau

Kurzfassung

Die Nutzung regenerativer Energieträger bei der Heizung im Wohnungsneubau in Deutschland hat im Jahr 2021 auf 40 Prozent zugenommen. Im Bestand (2021: 43,1 Millionen Wohnungen) liegt sie bei unter zehn Prozent. Überdurchschnittliche Beiträge bei der Verwendung primär erneuerbarer Heizenergien im Wohnungsneubau werden in der Mitte und im Süden Deutschlands, in Umlandkreisen und ländlichen Kreisen sowie bei Ein- und Zweifamilienhäusern erreicht.

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Inhalte und Bearbeitung
Datenbasis:BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung; AK OGA: Immobilienmarktbericht Deutschland 2021
Geometrische Grundlage:VG250 (Kreise), 31.12.2021 © GeoBasis-DE/BKG
Bearbeitung:J. Nielsen, A. Schürt (BBSR)
Open Data:Download im .xlsx-Format (Alle Daten & Indikatoren)
Weitere Downloads finden Sie in unserem Download-Bereich
Name des Tabellenblatts: Deutschlandatlas_KRS1221
Indikatorname: heiz_wohn

Langfassung

Der Wohnungsneubau kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn die neu gebauten Häuser hohe energetische Anforderungen erfüllen und die Heizenergie aus erneuerbaren Energiequellen gespeist wird. Entscheidend bleibt aber die energetische Sanierung der rund 43 Millionen Bestandswohnungen. Die vorliegenden Daten aus der Statistik der Baufertigstellungen zeigen die primär verwendeten Energieträger, die den Hauptteil der Heizenergie in den jeweiligen Neubauwohnungen ausmachen. Zu den regenerativen Energieträgern werden in der amtlichen Statistik Geothermie (Erdwärme), Umweltthermie (Luft/Wasser), Holz (inklusive Holzpellets), Solarthermie, Biogas/Biomethan, sonstige Biomasse sowie Objekte ohne Energieverbrauch, beispielsweise Passivhäuser oder Plus-Energie-Häuser, gezählt. Mit Strom betriebene Wärmepumpen nutzen Geo- oder Umweltthermie. Als fossile Energieträger werden insbesondere Gas, Öl und Kohle verwendet. Der größte Teil der Fernwärme wird noch über fossile Energieträger erzeugt, es können aber auch erneuerbare Energieträger oder Abwärmequellen eingesetzt werden. Strom wird mittlerweile zu rund 46 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen, aber auch noch aus Kohle, Gas und Kernenergie (Stand 2021) erzeugt. Es wird deutlich, dass nicht immer scharfe Trennungen zwischen fossil und regenerativ möglich sind.

Räumlich zeichnen sich markante Unterschiede bei der Verbreitung regenerativer Energieträger für Heizenergie im Wohnungsneubau ab. In der Mitte und im Süden Deutschlands wurden im Jahr 2021 bereits in vielen Landkreisen Quoten von über 50 Prozent regenerativer Energieträger im Neubau erreicht. In Norddeutschland lag deren Anteil in vielen Landkreisen unter 40 Prozent. Bundesweit sind die Anteile regenerativer Energieträger in den kreisfreien Städten mit knapp 20 Prozent vergleichsweise niedrig, auch weil Fernwärme dort eine hohe Verbreitung hat. Dort sind auch die Anteile fertiggestellter Geschosswohnungen, in denen regenerative Energieträger nicht so verbreitet sind wie bei Eigenheimen, deutlich höher. In den Landkreisen liegen die Neubauquoten mit regenerativen Energieträgern hingegen im Mittel bei gut 50 Prozent. Unter den regenerativen Energieträgern hat Umweltthermie, basierend auf Wasser oder Luft, die höchste Verbreitung im Neubau (71 Prozent), gefolgt von Geothermie (16 Prozent) und Holz (elf Prozent).

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern hatten regenerative Energieformen im Jahr 2021 in den Landkreisen mit 60 Prozent eine höhere Verbreitung als in den kreisfreien Städten mit 46 Prozent. Beim Geschosswohnungsbau dominierten hingegen in den kreisfreien Städten wie in den Landkreisen die fossilen Energieträger mit 85 bzw. 61 Prozent.

Durch gesetzliche Vorgaben, Förderanreize sowie eine wachsende Aufgeschlossenheit bei Immobilieneigentümern und -eigentümerinnen sowie bei Mietenden für eine sichere, klimaneutrale Wärmeversorgung nimmt die Bedeutung der Energieeinsparung und der Umstellung auf erneuerbare Energieträger bei der Sanierung und Modernisierung im Gebäudebestand wie beim Neubau spürbar zu. Allerdings sind die Herausforderungen gerade im Gebäudebestand weiterhin groß. Ergebnisse der Haushaltsbefragung Mikrozensus 2022 zeigten für das Befragungsjahr eine Verbreitung von gerade einmal circa sieben Prozent regenerativer Energieträger zur Beheizung von bewohnten Wohnungen in Wohngebäuden. Hingegen bildeten Gasheizungen über die Hälfte und Ölheizungen knapp ein Fünftel der Heizungsarten bewohnter Wohnungen. Die mit den stark gestiegenen Energiekosten deutlich erhöhte Nachfragedynamik bei regenerativen Energieträgern ist aufgrund von Materialengpässen und Fachkräftemangel limitiert.

Verteilung der primären Heizenergieträger in Wohnungen neuer Wohngebäude in Städten und Landkreisen. Verteilung der primären Heizenergieträger in Wohnungen neu errichteter Wohngebäude in kreisfreien Städten und Landkreisen 2021
Verteilung der primären Heizenergieträger in Wohnungen neu errichteter Wohngebäude in kreisfreien Städten und Landkreisen 2021
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Datenbasis:BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung; AK OGA: Immobilienmarktbericht Deutschland 2021
Geometrische Grundlage:VG250 (Kreise), 31.12.2021 © GeoBasis-DE/BKG
Bearbeitung:J. Nielsen, A. Schürt (BBSR)
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