Schwerpunktthema: Wie wir wohnen Wohneigentumsquoten variieren in Deutschland zwischen unter 16 und über 70 Prozent
Die Wohneigentumsquoten unterscheiden sich besonders zwischen Ballungsräumen und ländlichen Gebieten. Auf dem Land wohnen viele Haushalte im selbstgenutzten Wohneigentum.
43,7 Prozent der Haushalte lebten 2022 in selbstgenutztem Wohneigentum. Im Vergleich zu 2011 (45,1 Prozent) hat sich die Eigentumsquote leicht verringert. Die regionalen Unterschiede sind mit einer Spanne von unter 16 und über 70 Prozent groß. Im Osten von Deutschland sind die Wohneigentumsquoten in allen Regionstypen seit 2011 leicht gestiegen. Dagegen ist der Anteil des selbstgenutzten Wohneigentums in den anderen Teilen Deutschlands in diesem Zeitraum leicht gesunken.
Die Siedlungsstruktur und unterschiedliche historische wohnungspolitische Schwerpunkte haben eine hohe Relevanz für die regionale Verbreitung von selbstgenutztem Wohneigentum. Wohneigentum hat einen hohen Stellenwert für die individuelle Vermögensbildung und Altersvorsorge der privaten Haushalte. Zugleich stärkt es die regionale Verbundenheit und trägt zu einer guten und qualitätsvollen Wohnungsversorgung bei.
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Inhalte und Bearbeitung | |
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Datenbasis: | BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung; Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Zensus 2022 |
Geometrische Grundlage: | VG250 VG250 (Kreise), 31.12.2022 © GeoBasis-DE/BKG |
Bearbeitung: | J. Nielsen, I. Ammann (BBSR) |
Open Data: | Download im .xlsx-Format (Alle Daten & Indikatoren) Name des Tabellenblatts: Deutschlandatlas_KRS1222 Indikatorname: wohn_eigen Beachten Sie bitte die methodischen Hinweise zu den Daten Weitere Downloads finden Sie in unserem Download-Bereich |
Knapp 44 Prozent der Haushalte lebten 2022 in Deutschland in selbstgenutztem Wohneigentum. Die Höhe der Wohneigentumsquoten ist regional sehr unterschiedlich. Die Quoten streuen zwischen unter 16 Prozent für einzelne Großstädte und über 70 Prozent für einzelne ländliche Räume. In Städten dominiert die Gebäudeart Mehrfamilienhäuser. Die Wohnungen werden dort mehrheitlich als Mietwohnungen genutzt. Die Wohneigentumsquoten liegen meistens unter 30 Prozent. Mit abnehmender Siedlungsdichte nehmen die Eigenheimanteile spürbar zu. Selbstgenutztes Wohneigentum hat insbesondere in ländlichen Räumen eine hohe Verbreitung. Außer in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen gibt es in allen westdeutschen Flächenländern großflächig ländliche Räume mit Eigentumsquoten von über 60 Prozent. Die Siedlungsstruktur mit den jeweils dominierenden Gebäudearten ist somit prägend. Bundesweit liegt die Eigentumsquote in Ein- und Zweifamilienhäusern bei 78 Prozent, in Mehrfamilienhäusern bei 16 Prozent.
Regionale Unterschiede der Eigentumsquoten sind besonders von Siedlungsstrukturen und Historie der Wohnungspolitik geprägt
Die Wohnungspolitik der ehemaligen BRD und der ehemaligen DDR hatten vor der Wiedervereinigung, mit Blick auf die dominierenden Gebäude- und Wohnformen, unterschiedliche Schwerpunkte. Nach dem Wiederaufbau in der Nachkriegszeit förderte die BRD Wohneigentum und den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Die DDR setzte mehr auf Geschosswohnungen zur Vermietung. Seit der Wiedervereinigung besteht eine verstärkte Wohneigentumsbildung in Ostdeutschland. Die Quoten liegen dort aber vielfach noch unter den Quoten vergleichbarer westdeutscher Räume.
Rückgänge im Westen, Zuwächse im Osten
Ausgehend von einem vergleichsweise niedrigen Niveau haben in den meisten Kreisen im Osten Deutschlands die Wohneigentumsquoten zwischen 2011 und 2022 zugelegt. Die höchsten Zuwächse zeigen sich in den südöstlichen Landkreisen in Sachsen und Brandenburg. In den anderen Regionen Deutschlands haben sich die Quoten mehrheitlich verringert. Die stärksten Rückgänge sind in den westlichen Landkreisen Niedersachsens zu erkennen, die 2011 mit über 65 Prozent vergleichsweise hohe Eigentumsquoten hatten. Aber auch in den Großstädten mit sehr niedrigen Eigentumsquoten haben sich diese im letzten Jahrzehnt noch weiter verringert.
Wohneigentum fördert die individuelle Vermögensbildung und Altersvorsorge privater Haushalte
Das selbstgenutzte Wohneigentum ist in Deutschland eine wichtige Säule der Wohnraumversorgung. Der Wunsch nach Wohneigentum ist bei vielen Haushalten weiterhin groß – nicht nur, um die persönlichen Wohnpräferenzen umsetzen zu können. Denn selbstgenutzte Immobilien dienen vielen Haushalten auch als finanzielle Absicherung und bilden einen Beitrag zur Alterssicherung. Vor diesem Hintergrund ist der Stellenwert des Wohneigentums in Deutschland weiterhin hoch.
Wohneigentumsbildung nur unter erschwerten Rahmenbedingungen möglich
Die Wohneigentumsbildung war lange Zeit von günstigen Zinsen geprägt. Vor dem Jahr 2022 konnten jedoch bereits die Einkommenssteigerungen die Preissteigerungen im Wohneigentumsmarkt trotz niedriger Zinsen nicht mehr ausgleichen. Ab der zweiten Hälfte 2022 haben sich die Rahmenbedingungen für die Wohneigentumsbildung aufgrund gestiegener Zinsen, hoher Baukosten und einem grundsätzlich hohen Preisniveau zunächst verschlechtert. Aktuell deuten Preisrückgänge und stabile bis sinkende Zinsen eine langsame Erholung des Wohneigentumsmarktes an.
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Bearbeitung: | J. Nielsen, I. Ammann (BBSR) |
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